Das Schornsteinfeger-Team der Innung Koblenz freut sich über das große Interesse junger Menschen am traditionsreichen Beruf des „Glücksbringers“. In diesem Jahr haben 50 Neue in ganz RLP ihre Ausbildung begonnen.
Florian Klein, Obermeister der Koblenzer Innung und Landesinnungsmeister Marco Villmann zeigen sich erfreut: „Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Öffentlichkeit die Zukunft unseres Berufes sieht, auch im Hinblick auf das Ende fossiler Brennstoffe.“
Die Schornsteinfeger-Innung Koblenz, die aus 140 Mitgliedern besteht, traf sich jüngst zur Innungsversammlung im Koblenzer Zentrum für Ernährung und Gesundheit. Der Beruf des Schornsteinfegers befindet sich im Wandel, da fossile Brennstoffe zunehmend durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Er verschiebt sich weg von der klassischen Schornsteinreinigung hin zu einem anspruchsvollen Mix aus Technik, Beratung und Kontrolle. Schornsteinfeger entwickeln sich zu Energieexperten. Diese Änderungen verlangen zusätzliche Qualifikationen und entsprechend angepasste Ausbildungsinhalte.
„Die Neuerungen in der Ausbildung haben wir in RLP schon fast komplett umgesetzt“, informierte Lehrlingswart Julian Redel. Ob Photovoltaikanlagen, Solarthermie, Wärmepumpen oder Biomasseheizungen: Die Messung und Beurteilung dieser Systeme ist fortan ein noch stärkerer Teil der Ausbildung und Unterweisungen. Das Innungsteam habe zudem mit großer Präsenz auf Ausbildungsmessen und in Schulen geworben, was sich als erfolgreich erwies, so Redel. Die Kampagne „Komm-ins-Team-Schwarz“, eine Initiative des Schornsteinfegerhandwerks Deutschland, trage ebenfalls maßgeblich dazu bei, junge Menschen für den Beruf des Schornsteinfegers zu gewinnen und das moderne Berufsbild bekannter zu machen.
Die wirtschaftliche Lage im Handwerk sei stabil, wie Florian Klein mit Blick auf die vollen Auftragsbücher feststellte: „Unser Zusammenhalt hat uns über Jahrzehnte stark gemacht, das sollten wir weiter kultivieren.“ Nicht ohne Stolz blickte er zurück auf die gelungene Feier in diesem Jahr zum 125-jährigen Jubiläum. Es sei ein großartiges Fest gewesen, das die Gelegenheit bot, Gästen und Politik „unser schönes Handwerk“ vorzustellen.
Trotz des Erfolgs gibt es jedoch Herausforderungen: Es gestalte sich immer schwieriger, die Kehrbezirke zu besetzen. Vor zwölf Jahren etwa, als sich der Obermeister selbst um einen Kehrbezirk bewarb, habe es noch acht Mitbewerber gegeben: „Jetzt haben wir zwei oder drei Ausschreibungen und sind froh, wenn sich einer meldet.“
Marco Villmann informierte über bevorstehende Änderungen im Schornsteinfegerhandwerksgesetz, insbesondere die neue Vertretungsregel. Achim Bürger hatte die aktuellen Entwicklungen in der Technik zum Thema, Geschäftsführer Helmut Weiler die Finanzen. Einstimmig wurde die Jahresrechnung 2023 angenommen. Auch der Haushaltsplan 2025 stieß auf einhellige Zustimmung.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Freisprechung von neun Berufsanfängern, die stolz ihre Gesellenbriefe und Zeugnisse entgegennahmen: David Brost, Marius Haep, Sophie Welter, Tobias Becker, Sila Bendel, Rojdar Celik, Lena Herrmann, Pascal Horst und Paul Reigl.
Aus dem Vorstand verabschiedet wurde Björn Wilde, Florian Klein dankte ihm herzlich für seine hervorragende Arbeit. Als Nachfolger von Thomas Neis wurde Tobias Glaß als neuer Kreisobmann in den Vorstand gewählt. Zudem hat die Schornsteinfeger-Innung Koblenz wieder einen Altgesellen: Finn Kupitz.
Für 50 Jahre Meisterprüfung wurden Alfred Moritz, Werner Schomburg und Manfred Zender geehrt. Und neue Innungsmitglieder konnten willkommen geheißen werden: David Schlesiger, Sven Lerch, Stefan Petry, Edgar Waibert und Andreas Giel.
Die neuen Ausbildungsbetriebe 2024, die für ihren Einsatz für die Jugend 500 Euro bekommen haben, sind folgende: Achim Bürger, Björn Wilde, Edgar Waibert, Florian Schlich, Jan Dobbrunz, Jürgen Kölsch, Lars Prediger, Lucas Schneider, Michael Kasperski, Michael Steffen, Michael Spengler, Nicolas Kunz, Paul Nowakowski, Ralf Jakobs, Reinhold Ring, Sascha Hens, Tobias Glaß und Torsten Klein.
Die gelungene Veranstaltung wurde durch eine Ausstellung der Industrie- und Handelspartner abgerundet.