Abgasanlagen werden errichtet um das sichere ableiten von Abgase zu gewährleisten. Damit Abgasanlagen auf die Betriebs- und Brandsicherheit überprüft werden können, müssen diese funktionsfähig (Betriebsbereitschaft einer Abgasanlage) sein. Abgasanlagen müssen als Zulassungskriterium unterschiedliche Eigenschaften erfüllen. Diese Eigenschaften werden in der DIN EN 1443 beschrieben. Eines dieser Eigenschaften ist die Dichtheit.
Warum müssen Abgasleitungen dicht sein? Moderne und effiziente Feuerstätten erzeugen immer weniger Abgasmasse. An die Reduzierung der Abgasmasse ist die Herabsetzung der Abgastemperatur gekoppelt. Die niedrige Abgastemperatur führt jedoch dazu, dass die Abgase weniger Energie haben und nicht mehr richtig ins freie geleitet werden können. Damit eine einwandfreie Funktion der Feuerstätte gewährleistet werden kann, werden die Abgase mittels einem Gebläse ins Freie transportiert. Hierdurch entsteht innerhalb der Abgasanlage ein Überdruck. Eventuelle Undichtigkeiten in der Abgasanlage würden zu einem Abgasaustritt an ungewollter Stelle führen.
Wie wird die Abgasanlage auf Dichtigkeit überprüft? Zur Prüfung der Betriebsdichtigkeit von Schornsteinen oder Abgasleitungen werden Dichtigkeitsprüfgeräte verwendet. Vor Beginn einer Prüfung wird die innere Oberfläche der Abgasanlage ermittelt. Diese ergibt sich aus dem inneren Umfang und der Länge. Danach errechnet sich deren maximal zulässige Leckagerate. Es folgt die Abdichtung der Abgasanlage mit auf den Anlagenquerschnitt abgestimmten Abdichtblasen. Das Messgerät bläst Luft in die abgedichtete Abgasanlage. Bei Erreichen des erforderlichen Prüfdruckes wird dieser beibehalten. Das weitere Zuführen von Luft zur Aufrechterhaltung des Prüfdruckes bestimmt die Leckagerate der Abgasanlage. Diese wird mit dem zulässigen Wert verglichen. Der Vergleich von gemessenem Ist- und zulässigem Sollwert lässt eine Beurteilung der Betriebsdichtigkeit der Abgasanlage zu.