Der Energieausweis für bestehende Gebäude wird in Deutschland zum 1. Januar 2008 eingeführt. Von diesem Termin an muss das Dokument bei Verkauf oder Neuvermietung einer Immobilie vorliegen.
Der entsprechende gemeinsame Referentenentwurf von Bundesbau- und Bundeswirtschaftsministerium zur neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde mittlerweile veröffentlicht.
Der Energieausweis soll Immobilienkäufern und Mietern Anhaltspunkte über die Höhe des Energieverbrauchs geben und zugleich Hausbesitzer zu energiesparenden Sanierungsmaßnahmen anhalten. Zugelassen sind sowohl der bedarfsorientierte als auch der verbrauchsbasierte Ausweis.
Für Gebäude mit bis zu vier Wohneinheiten, die vor 1978, also vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung, erbaut worden sind, ist ein bedarfsorientierter Energieausweis Vorschrift.
Auch für die Inanspruchnahme staatlicher Fördermittel muss der bedarfsorientierte Ausweis vorliegen. Bei allen Häusern mit mehr als vier Wohneinheiten sowie bei Gebäuden, die nach 1978 erbaut worden sind, kann der Eigentümer zwischen einem verbrauchs- oder einem bedarfsorientierten Energieausweis wählen.
Der Verbrauchsausweis freilich zeigt nur den reinen Energieverbrauch auf Basis des individuellen Nutzerverhaltens in der Vergangenheit auf. Ganz anders der Bedarfsausweis: Unabhängig von den jeweiligen Gebrauchsgewohnheiten offenbart er die energetische Beschaffenheit eines Gebäudes und der installierten Heiztechnik.
Mieterbund-Chef Franz-Georg Rips kündigte daher bereits an, allen Mietern in Deutschland zu empfehlen, ?sich nicht mit verbrauchsorientierten Energieausweisen zufrieden zu geben, sondern Bedarfsausweise zu verlangen?. Deutliche Kritik am verbrauchsorientierten Energieausweis übt auch Prof. Edda Müller vom ?Verbraucherzentrale Bundesverband? (vzbv).
?War der Bewohner kaum anwesend, wird auf diesem Wege eine Energieschleuder plötzlich zum Passivhaus?, so erkärt sie die Problematik.
Das Erscheinungsbild des Energieausweises ist zwar noch nicht endgültig festgelegt, es wird sich voraussichtlich aber sowohl in der verbrauchs- als auch in der bedarfsorientierten Variante an die Form eines Bandtachometers (Bild) anlehnen.
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